Hotspot Mermaid Beach

Wir wohnen an einem richtig tollen Ort. An einem Ort mit Geheimnissen.
Vor ein paar Tagen waren wir an unserem Strand, da geht eine junge, blonde Frau an uns vorbei ans Wasser und ich denke: Moment, dieses Gesicht kennst du! Ok – und jetzt denkt nicht, dass ich ein bisschen angeben will – aber ist wirklich so: wenn ich ein Gesicht einmal gesehen habe, erkenne ich es sofort wieder und weiss auch den Namen dazu (falls ich ihn mal gehört habe).
Auf jeden Fall schoss mir sofort: Stephanie Gilmore durch den Kopf, da war sie noch 10m von uns weg. Ich habe sie nur einmal von weitem gesehen, als sie bei der Surf-Weltmeisterschaft gesurft ist. Naja, immerhin ist sie Weltmeisterin geworden, also nicht irgend jemand.

Ich äußere meine Vermutung gegenüber den Kindern, sie gucken ungläubig, aber Neugier glitzert in ihren Augen. Ich überlege kurz, dann fasse ich mir ein Herz und gehe ihr nach. Sie steht am Ufer, Füße im Wasser und schaut auf den Ozean hinaus. Der Strand ist leer, die Sonne ist am Untergehen, ich mustere ihre Schultern und denke: das muss sie sein, solche Schultern haben nur Surfer. Dann stelle ich mich neben sie und gucke auch aufs Meer. Sie sieht mich an und lächelt und ich sage:
„Sie sehen Stephanie Gilmore sehr ähnlich.“ Sie lächelt weiter, sagt nichts und ich werde etwas unsicher, weil ich durch ihre Sonnenbrille die Augen nicht sehen kann.
„Ich bin sicher, das hören Sie oft.“ Sie lächelt noch breiter und um ihre Lippen zuckt ein Lachen. Sagt aber noch immer nichts.
„Oder – SIND Sie Stephanie Gilmore?“ Jetzt lacht sie heraus und sagt: „Yes, i am!“
Das gibt`s doch nicht!
Am Tag der Weltmeisterschaft haben wir Stunden auf sie gewartet, aber sie kam nicht mehr raus zu ihren 1000 Fans, es war genug für den Tag, wir erhielten keine Unterschrift von ihr. Hanna war traurig.
Nun kamen auch meine drei Helden näher, reichten ihr höflich die Hand und sagten: „Congratulations to the titel!“
Sie war ausgesprochen nett und es war irgendwie ein magischer Moment, für den wir im Nachhinein so dankbar sind.
„Well, you can get my signature now!“ sagte sie. („Also, ihr könnt jetzt eine Unterschrift von mir bekommen!“)
Aus dem Hintergrund tauchte ein Typ auf, Maße eines Bodyguards, Aussehen eines Dressman und stellt sich neben sie, aber er lächelte. Wir sahen zum Glück heute mal nicht besonders gefährlich aus. Jedenfalls nicht so wie jener Stalker, der sie vor wenigen Jahren vor ihrer eigenen Haustüre überfallen hat und mit einer Eisenstange ihren Arm gebrochen hat und sie so auf den Kopf schlug, dass sie krankenhausreif war. Obwohl sie damals schon Weltmeistertitel errungen hatte, fiel sie danach in ein großes Tief und 2013 war ein schweres Jahr mit vielen Niederlagen. So bedeutete die diesjährige Weltmeisterschaft für sie sehr viel und in einem Interview sagt sie, dass sie mental hart an sich arbeiten musste, um überhaupt anzutreten.
Ich rannte schnell zum Auto (ein Wunder, dass wir ausgerechnet heute mit dem Auto da waren, machen wir sonst NIE, sind ja nur 400m zum Strand!!), kramte nach einem Stift und Schreibblock und dann signierte sie sehr nett: „Shine on!“
Und Samuel hielt ihr sein neues T-Shirt hin.
Dann winkte sie nett, stieg mit ihrem Begleiter in einen feuerroten schneidigen Oldtimer (Thunderbird? sehr cool) und brauste ab. Ich habe dann gelesen, dass sie ganz in der Nähe wohnt….. na dann, hoffentlich bis bald mal wieder!!

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