We`re getting closer

Mein Tag sieht so zerpflückt aus, wie die Wohnung: hier ein offener Koffer, dort eine leere Schublade, Kleider, Hosen, Pullis, überall nur Socken, alles liegt rum, schrecklich. Wie viel Kleidung braucht ein Mensch? Ich habe beschlossen, nach unserer Rückkehr radikal auszumisten. Ich schätze, niemand in unserer Familie braucht mehr als insgesamt 20 Kleidungsstücke. Ein Kleidungslimit, das wär`s. Socken und Unterhosen ausgenommen.

In meinem Kopf sieht es fahrig und zerpflückt aus. Ich spiele Schubert und denke: „Die Spüle in der Küche verstopft leicht. Ich muss den Mietern den Abflußsauger zeigen.“ Und später bei Chopin: „Manchmal fällt unsere Katze ins Klo. Der Deckel muss immer zu sein. Ganz wichtig, darf ich nicht vergessen.“

Es geht gut. Ich bin den ganzen Tag mit meinen Koffern und den drei Herren Franz, Felix und Fréderic alleine. Sie lenken mich auf angenehme Weise von den Gedanken ab, die Einem vor einer 3-monatigen Reise so durch den Kopf schießen. Ich hoffe nur, meine Gedanken lassen mich am Sonntagabend in Ruhe mit den drei Herren auf der Bühne. Dann möchte ich nämlich nur mit ihnen alleine sein….

Un dann, am Montag….. dann Gedanken, könnt ihr kommen, Millionen seid umschlungen. Dann habe ich Zeit für euch….