Australische Gesprächskultur

Vor ein paar Tagen wurde für mich eine Abschiedsparty in Form eines „High Tea“ („hoher Nachmittagstee“) gegeben. Eingeladen hatten Mitglieder der Schulband, Musiklehrer und Lehrer der Merrimac School. Es war zu Hause bei einer Lehrerin und die Umgebung war traumhaft: inmitten von subtropischen Bäumen war der Teetisch gedeckt und rundherum weite Wälder, Wiesen und wilde Kängurus… Weiterlesen

Vom Surfen

Ich habe mal gelesen, dass Surfen von allen Sportarten diejenige mit der längsten (langsamsten) Lernkurve ist. Bei Tennis, Skifahren oder Mountainbike, kann man nach ein paar Wochen regelmäßigen Trainings einen elementaren Level erreichen. Man kann z.B. ein Tennisspiel spielen oder einen einigermaßen steilen Berg auf Skiern herunter fahren.
Mit Surfen ist das nicht so einfach, Weiterlesen

Parties und noch mal Parties

Es scheint den Australiern sehr schwer zu fallen, unsere Kinder gehen zu lassen. Noch drei Tage Schule, dann kommt der tränenreiche Abschied…..
Die australischen Schüler gehen dann für 2 Wochen in die Winterferien, danach startet für sie der nächste 10-wöchige Schulblock: Term 3. Unsere Kinder und wir (Ja, mit Richard!!) fliegen am Sonntag nach Cairns zum Great Barrier Reef, wo wir noch ca. 3 Wochen sind.
Samuel, Simon und Hanna haben auch den zweiten Term erfolgreich gemeistert. Wir sind gespannt auf die Zeugnisse, aber da der erste Term schon so überraschend gut ausfiel, wird das vermutlich wieder eine Freude werden.
Seit drei Wochen steigen hier jedes Wochenende Abschiedsparties mit Übernachtungen, Freizeitparks, Spiegallabyrinth, Strand…. ich koche und backe wie für eine Mannschaft der WM. Doch macht es mir Freude! Die australischen Kinder sind extrem nett und höflich. Gutes Benehmen gegenüber Erwachsenen wird hier so sehr eingeübt, dass es allen Teenagern in Fleisch und Blut übergegangen ist, sich nur von der allerbesten Seite zu zeigen, sobald man aus dem Haus geht.
Nur die Reaktionen auf deutsches Essen (Dampfnudeln mit Vanillesosse) waren recht verhalten. Sie lieben halt ihr australisches Essen und fragen immer nur nach Vegemite (VitamR), Toast (aber bitte ungetoastet!) Burger, Pop (kohlensäurehaltige Zuckergetränke wie Fanta, Sprite, Cola) und Chips (Pommes). Na gut… ich muss es ja nicht essen.

Von Kitsch und Kultur

Gestern hatte ich ein sehr erhellendes Gespräch mit einem osteuropäischen Immigranten, der mit seiner Familie bereits über 18 Jahre in Australien lebt. Sie waren noch nie in Frankreich, planen aber demnächst eine Reise nach Paris.
Ich fragte, wie lange sie dort sind.
„Zwei Tage.“
„Zwei Tage? Oh, das ist aber kurz…“
„Ach, für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie es schon reichen!“
„Aha… und was habt ihr so vor?“
„Tag eins gehen wir in Disneyland und Tag zwei Louvre.“
„Aha…. na, das ist aber ein Kontrastprogramm…“

Mir fiel dann nichts Nettes mehr ein, was ich hätte sagen können.
Und ich bin immer noch sprachlos

„No worries! And you have a great day!“

Wenn man in Australien an einem regulären Schultag einen Ausflug machen will, muss man nur im Schulbüro anrufen und sagen, dass man heute die Kinder nicht zur Schule bringt, sondern was Anderes vorhat. Meistens fragt die nette Sekretärin noch: „Und was habt ihr heute Schönes vor?“ „Ach, ich will den Kindern mal….zeigen.“ surfing_cat3
„Ach, das ist toll! Geht klar! Ich melde sie für heute als entschuldigt. Dann habt mal einen schönen Tag!“
So, ihr lieben deutschen Bildungsministerium-Sesselfurzer. So könnte und so sollte deutsche Schule auch aussehen. Damit die armen deutschen Schülerchen außer den tristen Wänden ihres Klassenzimmers noch etwas mehr hands-on-Erfahrungen (erster Hand-Erfahrungen) in ihrem grauen Schulalltag kriegen. Vor oder nach den Ferien frei haben wollen? Zeter und Mordio. Der Direktor wird eingeschaltet! Geht gar nicht!!!
Und hier: Mitten im Schulsemester zwei Wochen nach Bali? Oder zum Skifahren nach Neuseeland? „No worries! And you have a great holiday!“ (Keine Sorgen! Und habt schöne Ferien)
Solange man den Schulstoff alleine weiter bearbeitet….
Die Schüler hier sind glücklicher, man sieht es ihnen an, täglich sehe ich lachende Kinder kommen und gehen… Sie fühlen sich eben frei und Schule ist hier keine Pflicht, sondern ein Privileg, das man in Anspruch nehmen kann oder auch nicht.

Neue Fotos!!

happybirthday_650Ich will ja nicht meckern – aber wo sind die Videos…?
Vermutlich sind die nicht so leicht zu laden, aber sie sind soooo lustig….

Here you go!

Happy birthday, Eva!

Surfen mit Delphinen

Neulich hat Samuel etwas Tolles erlebt: direkt an unserem Strand kam ein Schwarm Delphine und ritt mit den Surfern gemeinsam die Wellen! Er war nur wenige Meter entfernt DSCF7378von ihnen…
Doch was dann kam, war weniger schön: ein Riesenwelle zerbrach sein Board und schleuderte es gegen sein Bein.  Samuels_injuryGott sei Dank kam er mit Prellungen davon… und wir nutzten die Situation dahingehend, dass er am nächsten Tag, statt in der Schule herum zu humpeln, mit mir an den besten Surfspot (Currumbin) gehen durfte, um ein paar Fotos zu schießen.

Moreton Island

Um uns von der harten Probenarbeit zu „Hairspray“ zu erholen, haben wir einen Tagesausflug zu einer Sandinsel gemacht, der drittgrößten Sandinsel der Welt.
Mit der höchsten Sanddüne der Welt, Mount Tempest, 285 m hoch. moreton-island-desert
http://www.visitmoretonisland.com
Es ging schon abenteuerlich los, denn wir mussten morgens um 4:00 Uhr aufstehen…:-(
Wir wollten noch einen Schulfreund von den Jungs mitnehmen, den Josh, und ich hatte mit seiner Mutter ausgemacht, dass er um 4:30 Uhr vor dem Haus steht, wenn wir kommen. Es war noch dunkel und natürlich stand niemand vor dem Haus!

 

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Wenn man nur noch danken kann

Wir haben Berührendes erlebt.
Einen wunderbaren Kinderchor, der aus afrikanischen Waisenkindern besteht, die ihre Eltern durch Aids verloren haben.
Checkt mal watoto.com/home.
Der Chor ist aus Afrika angereist und für alle Kinder war es die erste Reise außerhalb Afrikas. Watoto
Das Konzert fand in einer sehr schönen anglikanischen Kirche statt und die kleinen Sänger waren bezaubernd. Lieder, Dias und persönliche Geschichten wechselten sich ab. Sogar die Jüngsten unter ihnen, nicht älter als 7 Jahre, erzählten von ihren schweren Erfahrungen, als sie auf der Strasse lebten und sich von Müll ernähren mussten. Einige wurden von Nachbarn, Großeltern aufgenommen, aber sie dienten als billige Arbeitskräfte, froren, litten Hunger und wurden geschlagen und missbraucht. Es war erschütternd. Weiterlesen